Samstag, 25. Dezember 2010
Das Sein - und das unbekannte Zuhause sein?
Ich weiss nicht was sie sagten, sie sagten Militärstützpunkt, die erste Nacht meines Lebens, sie sagten Zuhause die erste Nacht meines Lebens und sie sagten, im Krankenhaus die erste Nacht meines Lebens, wo war die echte erste Nacht meines Lebens? Wer entschied über mein Leben? Über mein - Ich - mein - sein - mein niemand oder doch alles sein? Wer schaffte die Minus- und Pluspole in mir die nicht gegenüberstehen? Die keine einheitliche Logik ergeben, die so völlig unterschiedlich sind - viele Pluspole - viele Minuspole - aber wer entscheidet darüber wann ich ein Pluspol und wann ein Minuspol bin? Minuspole sind nicht gut, haben kaum Fähigkeiten und sind eher störend. Pluspole sind kreativ, beherrschen viele Talente, Sprachen, Humor, aber wo ist der Mittelpol zwischen dem Minus und dem Pluspol? Und wieviele andere Pole gehen noch von diesen Polen ab?
Oder wurde ich wirklich - wie man sagte - in der Mülltonne gefunden?

Und wo ist mein Zuhause? Ich habe kein Zuhause, hatte ich je eins? War es das Zuhause im Heim mit einem Betreuer allein unter einem Weihnachtsbaum mit der tiefen Trauer und dem Neid der anderen? Oder war mein Zuhause bei anderen, dort wo Heizkohle - Weihnachten - eingepackt in Zeitungspapier lag weil ich nicht "lieb" war? Was ist die definition von - "nicht lieb" - nicht so sein zu können wie es - der andere - möchte, wärst Du nicht so unberrechenbar, hätte ich mich Dir anpassen können und es Dir Recht machen können. Oder doch das Zuhause im stummen Backsteinkeller?

Das Zuhause war früher - draußen - die alten Häuser - zerfallen - Menschen verließen sie - ihre Fenster fehlten - die Fassade bröckelt - Dreck und Staub überdeckte das Gut und Hab das sie einst besaßen - Sie waren sicher - sie waren so unvertraut und doch vertraut - Freiheit lebte ihn ihnen, aber jeder hatte Angst vor der bröckelnden Fassade, sie könnte einstürzen - zerbrechen. Manchmal waren sie wohnlich - manchmal völlig leer - aber sie waren immer - sicher. Es gab viele von Ihnen und wenn Du nur genug Mut hattest - suchtest du das Haus vor dem alle zurück schreckten. Sie konnten dich nicht finden - denn du warst in Sicherheit.

Dem Wunsch unsichtbar zu sein kannst Du nie nachkommen - was bleibt - das unsichtbar sein realisierbar machen.

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